Ein Gedanke über Filme

Als ich ein Kind war übte die „ab 18“ Abteilung immer einen besonderen Reiz auf mich aus, wie auf die meisten jugendlichen in meinem Alter. All diese Filme, Bücher etc. die uns die Erwachsenen nicht gönnten. Es musste etwas besonders tolles sein, wenn Sie nicht teilen wollten.

Natürlich stimmte das nicht. Wer früher 18 wurde machte damals einen schnellen Besuch in der „ab 18“ Abteilung und fand sich enttäuscht. Das meiste waren nur plumpe Horrorfilme ohne Tiefe und ein paar Pornofilme, die auch nicht besser waren, als das, was man mitternächtens im TV sehen konnte. Irgendwie hatte man… mehr erwartet.

Diese Läden gibt es nicht mehr, Sie sind fast alle untergegangen in der Welle des Erfolgs des Internets. Und doch musste ich an genau diese Erfahrung, genauer gesagt diese Enttäuschung, den Wunsch nach mehr Tiefe denken, als ich vor kurzem wieder im Kino war.

Früher ging ich oft und gerne im Kino. Alle 2 bis 3 Wochen gab es einen neuen, interessanten Film. Viele hatten großartige Geschichten, manche auch tiefe Implikationen, die einen zum Nachdenken brachten. Diese Filme waren für ein erwachsenenes Publikum gedacht und dementsprechend auf mit einer relativ hohen Altersgrenze. Jurassic Park, Terminator 1 & 2, Cloud Atlas, 300, Lord of War… alles großartige Filme. Selbst Superheldenfilme hatten tieferes zu bieten, wie man an Watchmen oder Sin City sehen konnte. (Batman forever lassen wir mal aussen vor)

Doch die letzten Jahre konnte ich mich kaum mehr aufraffen, ins Kino zu gehen. Natürlich, das Leben wird immer schneller, wenn man älter wird und machmal ändert man sich auch selbst. Doch die Liebe zu guten Geschichten ist mir immer erhalten geblieben. Nein, die Sachlage ist die:

Was haben wir denn heute noch? Zombifilme und Superheldenfilme. Seichte Komödien gab es schon immer, aber wo sind die Komödien mit einem Mindestanspruch geblieben, die sich nicht auf Furz- und Sexwitze verlassen müssen? Dazu tausenderlei Remakes oder Fortsetzungen.

Es werden mehr Filme denn je produziert mit den höchsten Budgets seit der Erfindung des Films. Doch was fehlt ist die Seele. Die gute Geschichte.Nach diversen dieser „erwachsenen“ Filme sah ich mir den 3. „Drachenzähmen leicht gemacht“ an.

Und plötzlich war es wieder da. Die Liebe, die Freude, die ich früher bei Filmen empfand. Gerade dort, wo man es am wenigsten erwartete wurde ich plötzlich wieder mit der Seele konfrontiert, die den meisten Filmen heute fehlt.

Es ist schon seltsam. Jeder der 3 Drachenzähmen Filme hatte tiefsinnigere Themen, wie man Sie eben von erwachseneneren Filmen erwarten würde. Der erste Film drehte sich darum, wie sich der Hauptcharakter von seinem starken Vater emanzipieren muss, um selbst ein Mann zu werden. Dazu das Thema der körperlichen Behinderung. Schließlich verliert der Held im Laufe des Films bei einem Kampf ein Bein und ist danach auf eine Prothese angewiesen. Und das erzählt der Film taktvoller und vielschichtiger als die meisten Kriegsfilme der letzten Jahre, was eigentlich ein Armutszeugnis für die Filmindustrie ist.

Der zweite Film wiederum zeigt wunderbar, wie der Hauptcharakter, der nun Verantwortung trägt, durch seine Jugend bedingt einen fatalen Fehler begeht. Schlussendlich muss er lernen, mit den Konsequenzen zu leben. Überhaupt braucht man schon ziemlich große Eier, in einem Kinderfilm zu zeigen, wie der Vater des Hauptcharakters sein Leben für den Fehler des Sohnes opfert, um sein Kind zu schützen.

Der dritte Film wiederum rundet es alles ab. Der Held muss die Drachen in eine andere Welt führen und sich von Ihnen trennen, da es das beste für alle Beteiligten ist. Trennung als etwas gutes und notwendiges. Nebenbei geht es in dem Film auch noch darum, dass er jetzt als Anführer die volle Last seiner Entscheidungen tragen muss. Dazu dreht es sich noch um seine Heirat und seine Familie, die er gründet.

Natürlich, es sind Kinderfilme. Manche Szene ist für einen Erwachsenen, gelinde gesagt, langweilig. Und doch tauchen gerade jene gundlegend menschlichen Themen in diesen Filmen auf, die man heute in so vielen anderen Filmen vermisst. So viele „erwachsenene“ Filme sind infantil und fühlen sich hohl und leer an, da Sie vergessen haben, was das Leben wirklich ausmacht.

Ich würde mir wünschen, dass erwachsene Themen auch wieder in erwachsenen Filmen zu sehen sind und nicht nur in „Kinderfilmen“

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